Kompetenzen für lebenslanges Lernen

In einer sich ständig verändernden Arbeitswelt ist es von entscheidender Bedeutung, die Beschäftigungsfähigkeit zu stärken. Mit dem europäischen Rahmen für persönliches, soziales Lernen und lebenslanges Lernen bieten wir Ihnen die essenziellen Fähigkeiten, um sich erfolgreich an die dynamischen Anforderungen unserer Zeit anzupassen.

  • Beschreibung
  • Kompetenzmodell

In einer Zeit des Wandels ist jeder persönlich und auch in der Gemeinschaften gefordert: Veränderungen der Gesellschaft durch Migration, die schnelle Transformation der Arbeitswelt durch Digitalisierung oder der Wandel hin zu klimaneutralen Ökonomien sind nur beispielhaft genannt. Um daraus entstehende Lebenssituationen zu meistern und diese Entwicklungen mitzugestalten brauchen wir mehr als neue Fähigkeiten oder Wissen in einzelnen Lebensbereichen. Dazu sind übergreifende Kompetenzen notwendig, die unterschiedlichsten Zusammenhängen gerecht werden können.

Ziele des LifeComp

Der LifeComp-Rahmen trägt den vielfältigen Herausforderungen Rechnung. Er beschreibt neun Schlüsselkompetenzen: einige fokussieren mehr auf eine innere Bereitschaft, andere sind eher handlungsorientiert. Zusammen ergeben dies ein ganzheitliches Bild transversaler Kompetenzen zur persönlichen und sozialen Weiterentwicklung. Der LifeComp ist ein konzeptioneller Rahmen; d.h. er ist nicht normativ und kein Qualifikationsrahmen. Er soll eine gemeinsame Sprache und Struktur für verschiedene Umsetzungskontexte schaffen und ist unabhängig von Alters- und Lebensphasen. So kann er eine Grundlage für die Erarbeitung von Lehrplänen und Lernaktivitäten sein und Eingang in formale, non-formale und informelle Bildungssettings finden.

Transversale und wachstumsorientierte Kompetenzen

Die Kompetenzbereiche und ihre Kompetenzen werden differenziert dargestellt und ihre Bedeutung als Schlüsselkompetenzen wird begründet. Dabei werden immer wieder Verbindungen zu anderen Kompetenzen und anderen Rahmenwerken gezogen. Bei ‚Flexibilität‘ wird beispielsweise auf EntreComp (Europäischer Referenzrahmen für unternehmerische Kompetenzen) hingewiesen, der diese Kompetenz vertiefend beschreibt. Bei ‚Kommunikation‘ – und hier wird digitale, asynchrone Kommunikation in gleicher Weise wie die Face-to-Face Kommunikation berücksichtigt – wird auf den DigComp-Rahmen Bezug genommen.

Die Baummetapher visualisiert, dass die Schlüsselkompetenzen auf persönliches Wachstum ausgerichtet sind. Gleichzeitig illustriert sie das Zusammenhängen der Kompetenzen. Der Wurzelbereich des LifeComp-Baums stellt den sozikulturellen Kontext dar, in dem persönliche Entwicklung geschieht: Ob er förderlich oder hinderlich ist, beeinflusst selbstverständlich die Art und Weise des Kompetenzerwerbs.

Ausprägungen der Kompetenzen: Bewusstsein, Verstehen, Handeln

Jede Kompetenz wird zudem in drei Ausprägungen näher beschrieben: Bewusstsein, Verstehen, Handeln. Zur Verdeutlichung sind hier die drei Ausprägungen der Kompetenz „Wohlbefinden“ dargestellt:

  • Bewusstsein dafür, dass individuelles Verhalten, persönliche Eigenschaften sowie soziale und umweltbedingte Faktoren die Gesundheit und das Wohlbefinden beeinflussen
  • Verstehen: Potenzielle Risiken für das Wohlbefinden verstehen und zuverlässige Informationen und Dienste für Gesundheit und sozialen Schutz nutzen
  • Handeln: Annahme einer nachhaltigen Lebensweise, die die Umwelt, das körperliche und geistige Wohlbefinden von sich selbst und anderen respektiert, während man Unterstützung sucht und anbietet

LifeComp ist ein konzeptioneller Rahmen. Es ist nicht präskriptiv und kann als Grundlage für die Entwicklung von Curriculas und Lernaktivitäten verwendet werden.

Kompetenzbereich

Einzelkompetenz

1. Persönlicher Kompetenzbereich

1.1 Selbstregulation: Bewusstsein über Gefühlen, Gedanken, Verhalten und deren Beherrschung
1.2 Flexibilität: mit unsicheren Situationen umgehen, Herausforderungen annehmen
1.3 Wohlbefinden: Streben nach Lebenszufriedenheit, Pflege der körperlichen, geistigen und sozialen Gesundheit und Annahme einer nachhaltigen Lebensweise

2. Sozialer Kompetenzbereich

2.1 Empathie: Gefühle, Erfahrungen und Werte Anderer verstehen und darauf entsprechend reagieren
2.2 Kommunikation: relevanter Kommunikationsstrategien, bereichsspezifischer Codes und Instrumente je nach Kontext und Inhalt anwenden
2.3 Zusammenarbeit: Beteiligung an Gruppenaktivitäten und Teamarbeit mit Anerkennung von und Respekt für Andere

3. Lernen zu lernen

3.1 Auf Weiterentwicklung ausgerichtete Haltung: Glauben an das eigene Potenzial und das Anderer, sich kontinuierlich weiterentwickeln und dazuzulernen
3.2 Kritisches Denken: Beurteilung von Informationen und Argumenten, um begründete Schlussfolgerungen zu ziehen und innovative Lösungen zu entwickeln
3.3 Lernmanagement: Planung, Organisation, Überwachung und Überprüfung des eigenen Lernens